Generation Restoration Roundtable 2024 in Uganda

Am 19. August 2024 organisierte Generation Restoration e.V. einen Roundtable mit 30 Teilnehmern aus verschiedenen Organisationen an der Social Innovation Academy (SINA) in Mpigi, Uganda. Generation Restoration e.V. möchte aktiv als Brückenbauer fungieren und die inspirierenden Initiativen von Randgruppen, einschließlich Flüchtlingen und Gastgemeinden, verbinden und unterstützen. Im Vordergrund der Bemühungen von Generation Restoration e.V. stehen die Nutzung der Erfahrungen von Akteuren an der Basis, die Kombination gemeinsamer Ansätze oder Ziele, die Ausarbeitung von Standards und schließlich die Kontaktaufnahme mit internationalen Organisationen für politische Definitionen.

„Was wäre, wenn wir Flüchtlingscamps
in regenerative Communities umwandeln könnten?»

Der erste Roundtable in Präsenz markiert den Beginn einer Reihe von Diskussionen, die darauf abzielen, diese Vision mit Leben zu erfüllen. Die Frage „Was wäre, wenn wir Flüchtlingslager in regenerative Gemeinschaften umwandeln könnten?“ steht also nicht nur vor dem Fragezeichen, sondern ist eine provokative Aussage, deren positive Auswirkungen von allen Teilnehmern des Roundtables erkannt und genutzt wurden, um zu wachsen.

Video-Impressionen von der Generation Restoration Roundtable im August 2024 in Uganda.

Die wichtigsten Fragen & Diskussionen

Die Umsetzung regenerativer Praktiken wurde von Experten an der Basis bewertet, was die Frage aufwirft:

„Was sind die Learnings aus regenerativen Praktiken in Flüchtlingscamps?“

In dieser Diskussionsgruppe wurde aus verschiedenen Blickwinkeln festgestellt, dass regenerative Praktiken wie die Permakultur zahlreiche Vorteile mit sich bringen, z. B. eine höhere Einkommensbildung, eine bessere Gesundheit und ein besseres Wohlbefinden sowie eine bessere Integration von Frauen und Jugendlichen in die Gesellschaft. Es wurden jedoch auch Herausforderungen festgestellt, vor allem die Tatsache, dass diese Methoden und Praktiken den meisten Menschen in diesen Gemeinschaften noch recht unbekannt sind. Begrenzte Marktkenntnisse führen zu Problemen in der Wertschöpfungskette (z. B. Überschüsse, die nicht verkauft werden können). Wenn landwirtschaftliche Traditionen mit neuen Techniken konfrontiert werden, kann dies zu Misstrauen führen (z. B. „Kulturen sollen nicht gemischt werden“). Dieser weit verbreiteten Skepsis gegenüber der Polykultur (Pflanzenvielfalt) kann durch eine Erweiterung der Produktpalette entgegengewirkt werden: Regenerative Landwirtschaft kann nicht nur Lebensmittel, sondern auch Produkte wie ätherische Öle für Kosmetika liefern, die ein nachhaltigeres und dauerhafteres Einkommen ermöglichen. Der Permakultur-Ansatz geht über die Nahrungsmittelproduktion hinaus und befasst sich auch mit Herausforderungen wie der Abfallbewirtschaftung mit Lösungen der Kreislaufwirtschaft, der nachhaltigen Energieerzeugung mit der Herstellung von Holzkohle aus Lebensmittelabfällen sowie mit Sanitärlösungen, beispielsweise mit Komposttoiletten. Die Teilnehmer fragten, inwieweit andere Sektoren wie WASH (Wasser, Sanitärversorgung, Gesundheit) in die Umsetzung des regenerativen Designs in Lagern einbezogen werden können.

Angesichts der aufgezeigten vielfältigen Möglichkeiten von regenerativen Lösungen stellt sich die Frage:

„Wie können wir regenerative Lösungen vervielfältigen und skalieren?“

Im weiteren Verlauf der Diskussion hoben die Teilnehmer die Wirksamkeit von Train-the-Trainer-Programmen hervor. In Kombination mit Demonstrationszentren und Modellrahmen können sie dazu beitragen, die positiven Auswirkungen regenerativer Lösungen zu verbreiten. Um ihr Potenzial zu entfalten, ist es ratsam, Innovationen gemeinsam mit den Nutznießern vor Ort zu entwickeln. Forschung und (Basis-)Studien können dazu beitragen, die Lebensumstände der Zielgruppen sowie die Wirksamkeit von Technologien besser zu verstehen. Die Aufklärung der lokalen Gemeinschaften und Behörden ist ebenso wichtig und dringend erforderlich. Die Förderung bewährter Verfahren erfordert eine wirksame Dokumentation und Informationsverbreitung, wobei der Schwerpunkt auf der Einbindung sozialer Medien liegt. Der Aufbau von Kooperationen und Partnerschaften durch eine Kartierung der Interessengruppen ist für die Unterstützung einer starken Bewegungsstruktur unerlässlich. Darüber hinaus müssen landwirtschaftliche Prozesse neu überdacht werden, um weiter voranzukommen. Regenerative Landwirtschaft bedeutet, dass OPS (offen bestäubtes Saatgut) gegenüber Hybriden oder GVO (gentechnisch veränderte Organismen) bevorzugt wird. Selbst Saatgut aus den 1970er und 80er Jahren kann sich noch vermehren und die lokale Saatgutproduktion vervielfältigen, was zur Selbstversorgung und zum Austausch von Saatgut zwischen Bauern und Organisationen beiträgt. Die Gruppe kam auf die Idee, eine Arbeitsgruppe „Saatguterzeugung und -erhaltung“ zu gründen.

Um sich für regenerative Lösungen auf einer Rahmen- und Normungsebene einzusetzen, ist der Nachweis eines Konzepts entscheidend. Daher lautet die Frage:

„Wie können wir die Auswirkungen solcher regenerativen Lösungen messen und bewerten?“

Jede Organisation hat ihre eigene Regenerationsmethode entwickelt und dementsprechend unterschiedliche Maßnahmen definiert. Dies führt zu einem höheren Gewicht des Gesamtnachweises und zu einer intensiveren Selbstentwicklung. Insgesamt verbessert dieser Ansatz die Standardsetzung und gibt gleichzeitig jeder Basisorganisation die Flexibilität, zu wachsen und sich anzupassen.

Netzwerk: Die teilnehmenden Organisationen und gemeinsame Ziele

Die einzigartigen Perspektiven aller Akteure am Runden Tisch sind für das Verständnis und die Einbeziehung von Themen in die Interessenvertretung von Bedeutung. Sie zeigen, dass ugandische Organisationen bereit sind, regenerative Lösungen umzusetzen. Durch Zusammenarbeit und Koordination können diese Bemühungen jedoch noch effektiver gestaltet werden. Auszug aus diesem Netzwerk:
 

UNIDOS Social Innovation Center

Aus Flüchtlingen Changemaker machen - das ist das Ziel des Unidos Social Innovation Centre. In der Nakivale-Flüchtlingssiedlung im Südwesten Ugandas will die von Flüchtlingen geleitete Organisation junge Flüchtlinge mit unternehmerischen Fähigkeiten ausstatten.

„Unsere Vision ist es, unser Flüchtlingscamp vollständig in eine regenerative Gemeinschaft zu verwandeln, in der sich jeder selbst versorgen kann. Wir glauben fest daran, dass wir durch die Entwicklung starker unternehmerischer Fähigkeiten in der Lage sein werden, gemeinsam etwas zu schaffen, Widerstandskraft aufzubauen und die harten und oft schmerzhaften Situationen, die uns in unseren Heimatländern zu schaffen machten, in Erfolgsgeschichten zu verwandeln“, sagt Gründer Paulinho. Durch die Anwendung der Permakultur regenerieren diese entschlossenen Flüchtlinge nicht nur den Boden und das ökologische Umfeld, sondern auch ihr eigenes Leben und die Gemeinschaft.

Ansprechpartner:
Paulinho Muzaliwa, Gründer und Direktor von UNIDOS

Mehr infos auf UNIDOS.

Nature and Creativity for the Future Generation (NCFG)

Die einheimische NGO arbeitet mit ressourcenarmen Bauerngemeinschaften in Uganda zusammen. Wir sind Mitglied der Green Light Future Union, einem Konsortium, das sich auf Agrarökologie konzentriert. NCFG fördert die Agrarökologie, die Regeneration von Saatgut, die Nutzung vorhandener Ressourcen, Methoden zur Erhaltung der Umwelt und sicheres Wasser in Gemeinden.

Wir haben einen Demonstrationsbetrieb, um zu zeigen, was wir predigen. Landwirtschaftsstudenten nutzen ihn als praktisches Klassenzimmer. Diskussionen am Rountable zum Thema Flüchtlinge und ökologische Wiederherstellung sind für uns wichtig, um unsere Erfahrungen, unser Fachwissen, unsere Herausforderungen und unsere Lösungen im Hinblick auf die Wiederherstellung der Umwelt auszutauschen.

Mit freundlichen GRÜßEN
Francis

Partners Empowering Agro-ecology and Community Education (PEACE)

Wir sind eine gemeindebasierte Organisation (CBO) in Bezirk Buikwe, Dorf Bukaya. Vor allem mit einem Schwerpunkt auf Agrarökologie, die die Erhaltung der Umwelt, die Erholung durch die Aufzucht von Baumschulen und das Pflanzen von Bäumen sowie die Stärkung lokaler Kleinbauern umfasst.

Vision: Förderung der Innovationskraft und den Klimaschutz.

Mission: Förderung der Anpflanzung von Bäumen für Kleinbauern durch den Aufbau eigener Baumschulbeete und die kostenlose Vergabe von
Setzlinge 🌱 an Landwirte, Rotary-Clubs, Schulen und die Regierung.

Ansprechpartner:
Peter Kibuuka, Rotarier, Direktor von PEACE

Eco Mamas Uganda

Eco Mamas Uganda: Unser Ziel ist es, die Lebensqualität von Jugendlichen, Frauen und Familien in armen ländlichen Gebieten durch Bildung in den Bereichen ökologische Nachhaltigkeit, Permakultur, ganzheitliche Ernährung, Kräutermedizin, Yoga und gesunde Nahrungszubereitung zu verbessern.

Wir sind dabei, ein gemeinschaftliches Ressourcen- und Lernzentrum zu entwickeln. Wir arbeiten derzeit an der ersten Phase des Baus des Hauses, das auf einem Permakultur-Konzept basiert und Studenten, Lehrer und andere Gäste beherbergen wird. Wir möchten mit Organisationen und Einzelpersonen in Kontakt treten, die bereit sind, ihr Wissen mit uns zu teilen oder sich finanziell am Bau des Hauses zu beteiligen, das uns helfen wird, Schulungen und Unterkünfte zu ermöglichen.

Mit freundlichen GRÜßEN,
Adam Suleman, Koordinator des Projekts Eco-Mamas Wakalenge Ecovillage

 

Ihr Projekt Fehlt?

Wenn Sie Ihre Arbeit mit dem Roundtable-Netzwerk teilen möchten, senden Sie uns bitte eine Beschreibung Ihrer Organisation oder Ihres Projekts an vorstand@gen-r.de und wir werden es diesem Online-Dokument hier hinzufügen.

Diese Bemühungen zu koordinieren ist die Motivation und der Grund für die Gründung von Generation Restoration e.V.

Die Teilnehmer haben mehrere Aktionspunkte und Herausforderungen identifiziert, die die Grundlage für unseren zweiten Roundtable am Oktober, 28 2024, 9 Uhr EAT online (Zoom) bilden werden.